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Amphibienschutz
im Kreis Gütersloh



Lebensweise


Zu den Amphibien gehören Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander. Ihr Leben beginnt im zeitigen Frühjahr im Wasser. Aus den Eiern im Laich schlüpfen wenige Millimeter große Larven mit einem Kopf und einem Schwanz. Sie atmen über Kiemen. Diese typischen Wasserlebewesen verwandeln sich in wenigen Wochen in Landlebewesen um. Hierzu wachsen Hinter- und Vorderbeine heran, es entstehen Lungen und der Schwanz bildet sich zurück. Im Frühsommer steigen die kleinen Tiere an Land. Sie atmen von nun an über Lungen und bewegen sich auf Beinen fort. Um ihre vollständige Größe zu entwickeln und geschlechtsreif zu werden, brauchen sie noch zwei bis drei Jahre. Diese Zeit verbringen sie in feuchten Uferböschungen, Wiesen und Wäldern. Diese Landlebensräume können mehrere Kilometer weit entfernt von den Laichgewässern liegen. Den Winter verbringen Amphibien in Erdhöhlen, unter Laubschichten, unter Steinhaufen oder Baumstämmen. Manche Amphibien überwintern auch im Gewässer, zum Beispiel die Seefrösche.



Gefährdung


Der Straßentod
Zur Paarung wandern Amphibien zu ihren Laichgewässern zurück. An regnerischen Tagen im Februar/März machen sich die Tiere in der Dämmerung und nachts auf den Weg. Dabei kommen viele beim Überqueren einer Straße unter die Räder. Verlust von Lebensräumen und Gefahr durch Umweltchemikalien Amphibien benötigen gut strukturierte und abwechslungsreiche Lebensräume. Außerdem sind sie sehr standorttreu. Sie sind deshalb besonders betroffen, wenn Gewässer oder Feuchtwiesen trockengelegt werden und wenn Wälder, Gehölze und Ufervegetationen verschwinden. Darüber hinaus haben Amphibien eine durchlässige Haut und halten sich in feuchten Gebieten auf. Sie nehmen Umweltchemikalien deshalb sehr schnell auf und sind hiervon besonders betroffen. Vor diesen Hintergründen stehen sehr viele Amphibien auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und werden als Bioindikatoren für die Bewertung von Ökosystemen gesehen.



Schutz


Amphibienzäune und Krötentaxis
Im Frühjahr werden an Straßen, welche erfahrungsgemäß von besonders vielen Amphibien zur Wanderung überquert werden, Zäune an Straßenrändern aufgebaut. Die Tiere werden in Eimern aufgefangen und von ehrenamtlichen Naturschützern frühmorgens und in der Abenddämmerung über die Straße getragen.


Wer das Schild "Krötenwanderung" sieht, sollte nach Möglichkeit sehr vorsichtig fahren. Noch besser ist es, im Februar/März bei regnerischem Wetter und in der Dämmerung andere Straßen zu nutzen!



Schutz von Lebensräumen


Am wirkungsvollsten ist natürlich der Erhalt von natürlichen Lebensräumen bzw. die Neuanlage von Kleingewässern. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht durch Chemikalien und Dünger belastet werden. Außerdem sollten die Gewässer möglichst innerhalb oder in unmittelbarer Nähe von Sommerlebensräumen angelegt werden, so dass die Tiere keine vielbefahrenen Straßen überqueren müssen. Da Amphibien feuchte Lebensräume benötigen, müssen Uferbereiche und Böschungen besonders geschützt werden. Hier sollte möglichst nicht gespritzt und nicht gedüngt werden. Wenn an Böschungen, Fluss- und Seeufern gemäht wird, bietet eine Schnitthöhe von 8 bis 12 cm den Tieren eine Chance zum Überleben. .